Abend am See
Ein merkwürdiges Gefühl in der Magengegend brachte Flo dazu, von seinem Bildschirm aufzusehen und nach der Uhr zu gucken. Etwas verdutzt kratzte er sich am Bart. Er war so vertieft in seine Arbeit gewesen, dass er nicht mitbekommen hatte, dass es bereits Nachmittag geworden war. Kristina hatte längst da sein wollen, aber die Klingel war stumm geblieben. Sie verspätete sich, was ungewöhnlich aber nicht unmöglich war. Das seltsame Gefühl im Bauch aber blieb.
Zehn Minuten später fiel im dann doch noch ein, woher es kam. Sein Frühstück hatte aus zwei Brötchen bestanden und war inzwischen acht Stunden her. Das war die einzige Erklärung, die ihm einfiel. Er musste Hunger haben und gegen Hunger half Essen. Also speicherte er seine Arbeit und ging in die Küche, auf der Suche nach einem Snack. Wenn Kristina ihren Zug verpasst hatte, dann würde er sich eh noch wenigstens eine halbe Stunde gedulden müssen. Er schmierte sich ein Brot, biss hinein und wunderte sich, wer denn sonst noch vorbei kommen wollte, als die Klingel doch Lärm machte.
Zu seiner Überraschung sank ihm keine Minute später seine Freundin in die Arme und wirkte reichlich angespannt. Es dauerte zwei Kaffee, bis er verstanden hatte, wieso sie sich über verstopfte Straßen beklagte. Was die Tour zum Meer anging, musste er ihr Recht geben. Dieses Wochenende wäre das eine schlechte Idee, so verlockend es auch war. Der Schlossweiher hinter dem Wald im Norden war sehr viel näher, und auch recht hübsch. Für den Abend mochte das eine gute Alternative sein. Immerhin war der Verkehr dorthin auch sehr viel ruhiger.
Der Vorschlag brachte ihm verhaltene Dankbarkeit ein und während Kristina ihren dritten Kaffee trank, packt er einen Picknickbeutel. Nicht opulent oder ausgedehnt sondern eher improvisiert, bestehend aus dem, was er halt noch da hatte. Es würde eine spannende Mischung werden, vielleicht sogar mit Einigem, was zusammenpassen würde. Brote mit Nussnugatcreme, Kaffee, Tomaten und saure Gurken, zum Nachtisch Gummibärchen.
Die Abendsonne stand bereits tief über dem See. Golden angeleuchtete Baumwipfel und die Spitzen der Schlosstürme warfen lange Schatten über eine spiegelglatt daliegende Wasseroberfläche. Flo und Kristina lagen auf einer Picknickdecke und fingen die letzten Sonnenstrahlen ein. Alles, was zu hören war, war das Zwitschern der Vögel, ansonsten herrschte völlige Stille. Es gab gerade einfach nichts zu sagen oder zu tun, außer hier gemeinsam zu liegen und den Abend zu genießen. Es raschelte im Gras. Ein Igel verließ das Gebüsch und tapste zum Trinken ans Ufer. Er schenkte den beiden keinerlei Aufmerksamkeit. Wenig später stand die Sonne so tief, dass er im Schatten verschwunden war. Die Geräusche der hereinbrechenden Nacht machten sich im Wald bemerkbar, vorsichtiges Licht drang aus den Fenstern des Schlösschens. Von Kristinas Anspannung und mieser Laune war nichts mehr übrig.
Oh so eine harmonische Folge 🙂 😉
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Muss ja auch mal sein 😉
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Ja püh, diese Frau ist sonst recht anstrengend :D. Ich habe so den leisen Verdacht, dass ich gewisse ungute Charaktereigenschaften mit ihr teile. Allerdings kann ich LaTeX, aber das ist ja kein Charakter, oder etwa doch? ^^
Aber der Hinschmeißtyp wie sie bin ich nicht.
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Du mischst aber nicht gerade Mia mit Kristina, oder? 😉 Kristina kann aber auch kein LaTeX, also so gesehen… Mia hat sich doch in letzter Zeit wieder etwas gefangen. Sie ist nur leider nicht besonders schockresistent.
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Ach ja stimmt, das war ja Mia ups. Ich sollte dringend schlafen gehen! 😉
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Passiert den Besten 😉 und kommt mir leider sehr bekannt vor.
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