Tiny Homes
„Hier, sieht dir das mal an. Die sind doch völlig verrückt. Ein ausgemusterter Container für mehr als zehntausend Euro. Aber offenbar gibt es Leute, die das dafür bezahlen wollen. Wie bei den Europaletten, die kann man auch inzwischen für viel Geld im Baumarkt kaufen, um sich da seine Möbel daraus zu basteln.“
Kristina sah Flo über die Schulter und verstand nicht so recht, was er ihr damit sagen wollte. Der Container auf dem Bild war reichlich verbeult und alt, nicht besonders ansehnlich und mit vielen rostigen Stellen.
„Wieso guckst du dir vierzig Fuß Seecontainer an? Was willst du damit? Ich würde den ja nicht einmal geschenkt haben wollen, wie der aussieht. Und was heißt das vierzig Fuß?“
„Das ist die Größe, es gibt auch noch halbe Größen und anscheinend auch noch Übergrößen. Ich war nur neugierig, nachdem ich gesehen habe, dass man damit Häuser bauen kann.“
„Häuser? Aus Containern? Bist du sicher, dass die Wohncontainer daraus gebaut werden und nicht aus speziellen Containern?“
„Nein, ich meine keine Wohncontainer, wie auf den Baustellen. Ich meine Containerhäuser. Warte, ich such dir ein Bild raus.“
Flo hämmerte für ein paar Momente auf den Tasten herum und zauberte eine Bildergalerie aus den Untiefen des Internets, die eine Serie von Konstruktionen zeigte, die offensichtlich aus verschiedenen gestapelten und bearbeiteten Containern bestanden. Es waren Momente wie dieser, wo Kristina daran zweifeln wollte, dass bei ihrem Freund alles in ordentlichen Bahnen lief. Die Bilder mochten ja als Häuser beschriftet sein, aber wenn sie an eine Wohnung oder ein Haus dachte, dann kam ihr alles Mögliche in den Sinn, was überhaupt nichts hiermit zu tun hatte.
„Die sind doch völlig verrückt. Daran kann man doch nicht wohnen. Das Raumklima muss schrecklich sein, die Wände können nicht atmen, die Dämmung ist ein Albtraum und so wie das aussieht, ist es extrem laut.“
„Außerdem kannst du nicht mal eben einen Nagel in die Wand hauen. Aber wenn man einmal umziehen will, dann braucht man nur den Container aufladen.“
Das mochte ja stimmen, aber Kristina war nicht fürs Nomadenleben gemacht. Genau so wenig wie Flo, nur dass er es sich gerade offenbar nicht eingestehen wollte. Stattdessen sah er sie nun erwartungsvoll an, wartete auf ihre Zustimmung in irgendeiner Form.
„Nein. Egal was du vor hast, nein! Du schlägst dir das jetzt mal schön aus dem Kopf.“
Mochte er sie mit großen Hundeaugen ansehen, bis er vertrocknete, aber in dieser Sache würde sie ihm nicht entgegen kommen. Es gab einfach keinen Grund dafür.
„Und außerdem sind wir hier quasi gerade eben erst eingezogen. Es ist eine gute Wohnung, wieso sollten wir gleich wieder umziehen?“
Schmollend starrte Flo auf seinen Laptop. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Kristina von der Idee begeistert sein würde, aber er war dennoch überrascht von der heftigen Reaktion. Dabei hatte er nicht einmal vorgehabt umzuziehen. Er war wirklich einfach nur neugierig gewesen.
„Du würdest mich am Ende noch hier raus werfen. Ich habe nicht einmal vorgehabt, so etwas zu bauen. Ich fand es nur faszinierend, was manche Leute so machen. Ich würde doch auch nicht in einen Container oder ein Silo ziehen.“
Und auch wenn er sich ehrlich nicht vorstellen konnte, tatsächlich in ein Tiny Home zu ziehen, auf engstem Raum zu leben, die Faszination darüber blieb bestehen.
Manche Leute leben ja fest in einem Wohnwagen. In Danemark sind das eine ganze Menge.
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Das ist richtig, aber ein solches Leben muss man auch mögen. Freiwillig macht man so etwas eher aus Überzeugung.
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Ich hätte nichts dagegen, aber nicht auf einem Campingplatz, da kann man ja gleich in einer Siedlung wohnen … 😉
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Off-grid? irgendwo alleine? Aber nicht auf dem Wasser, oder? Lieber irgendwo in den Dünen, mit Sichtschutz?
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Am liebsten in einem Wald an einem See … 😉 Gerne etwas höher gelegen …
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Dann brauchst du vielleicht eine Hobbit-Höhle? Die läge schön unauffällig in der Landschaft und man hat trotzdem eine schöne Aussicht. Ansonsten… Kennst du Freedom Cove? Moment, ich versuche mal etwas…
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???Der Link führt zu deinem heutigen Eintrag ..,
Hobbit-Höhle könnte zu dunkel sein. Holzhaus wäre schön.
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Hmm sorry, wieso es das jetzt so verlinkt hat weiß ich nicht. Dafür wird mit hier das Bild in den Kommentaren schön groß angezeigt… verwirrende Wegführung.
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Das sieht gut aus! Da waren auch zwei videos auf YouTube, aber die musste ich abbrechen wegen der Kameraführung, da wird man ja besoffen … 😉 … jetzt muss ich nur noch rausfinden, wo Tofino ist … klingt italienisch, aber dann wären da mehr Menschen oder?
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Wie ich befürchtet habe, Kanada, viel zu kalt im Winter … 😉 … Also für den Sommer was in Nord-Norwegen oder -Schweden und im Winter was in Südeuropa … 😉
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Stimmt, das wird wirklich gerade eisig sein. Aber das Prinzip finde ich durchaus hübsch. Ich wäre da aber auch eher für was mediterranes oder karibisches zu begeistern, glaube ich 😀 Und ich würde einen Schwimmkörper aus Beton bauen. Bewohnbar natürlich. Liegt ruhiger im Wasser.
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