StadtGartenSchau – Teil 6. – Immobilien

Das Urban Gardening Projekt „StadtGartenSchau“ besteht aus drei Kooperationspartnern. CampusGarten und Stadtgärtner e.V. kümmern sich um den gärtnerischen Aspekt. Die Volkshochschule Würzburg wollte den interkulturellen Beitrag leisten, indem sie mit Flüchtlingen und aus recyceltem Material eine Hütte für Vorträge und Workshops bauen. Aber Recyclingmaterial und ohne festen Bauplan, da hätte der TÜV niemals eine Freigabe für erteilt, also musste am Ende doch ein fertiger Bausatz dafür herhalten. Und auch der Plan, während des laufenden Betriebs gemeinsam mit Geflüchteten zu arbeiten ist nicht so ganz aufgegangen.

Nach einigem Chaos steht nun aber dennoch eine Hütte, die vielen Studies den Neid in die Augen treibt, denn sie ist groß genug, als dass man eine komplette Wohnung darin einrichten könnte. Eine einfache Gartenlaube ist jedenfalls einige Qualitätsstufen darunter. Inzwischen liegt die erfolgreiche Eröffnung der Landesgartenschau hinter uns und es sind nicht mehr nur die Beteiligten, die Interesse daran zeigen. Verwirrung kommt nur dadurch zustande, dass an anderer Stelle auch viel beworben Tiny Houses ausgestellt werden. Es kommt regelmäßig vor, dass jemand bei uns steht und fragt, ob dies hier die besagten Minihäuser sind. Auch sind bereits erste Kaufanfragen gekommen.

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Richtfest! Der Rohbau war hier fertig, es fehlten noch Dach, Boden und Fenster / Türen. Außerdem ist noch ein Schutzanstrich hinzugekommen aber ansonsten hat sich wenig verändert.

Die Hütte ist aktuell jedenfalls ein größerer Blickfang als unser Werkzeugschuppen, und das völlig zu Recht. Aber das kann sich noch ändern, denn letzterer soll noch einige kleine Updates erfahren. Hier soll noch eine Dach- und Fassadenbegrünung entstehen. Der Rohbau dafür sieht zugegebenermaßen noch sehr rudimentär und nicht so ansehnlich aus. Die Aufhängungen und Abdichtung ist bereits vorhanden, der Aufbau fehlt noch.

Aber im Gegensatz zur VHS-Hütte ist dieser Schuppen tatsächlich ein vollständiger Eigenbau. Ein Stahlgerüst im soliden Fundament ist die Basis, auf die eine Holzverkleidung gebaut wurde. Sie ist nur leider zu klein für die Massen an Werkzeug und Baumaterial, die wir darin lagern, aber eigentlich sollte das ja eh bereits verarbeitet sein. In den nächsten Wochen gibt es hier sicherlich große Fortschritte.

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Hier zwei Wochen vor der Eröffnung und auch heute noch nicht ganz fertig. Man kann aber die Aufhängungen für die Vertikalbeete bereits erkennen und das Schutzvlies. Ein Bild von der fertigen Hütte liefer ich gerne nach, wenn es gewünscht ist.

Die mit Abstand am meisten fotografierte „Immobilie“ auf dem Gelände wird aber wohl die „einfachste“ sein. Unser Garten-Fräulein *link* wollte die Möglichkeiten eines einfachen Balkons in der Stadt aufzeigen. Da wir aber nur eine große Ebene hatten und keinen Balkon, haben wir eine kleine Terrasse gebaut, die einem Balkon wohl am nächsten kommen kann. Hier hat sie sich gründlich austoben können und mit viel Improvisation liebevolle Dekorationen erstellt.

Auch die Sitzmöbel auf dem Balkon werden mit viel Begeisterung angenommen. Irgendjemand sitzt dort immer und genießt eine kurze Pause von dem ganzen Trubel und dem vielen Laufen. Auch wenn der Platz noch so klein ist, man hat eine gute Aussicht auf die ganze Fläche von dort aus. Bis zum Sommer ist es hoffentlich noch etwas weiter zugewachsen, so dass es noch mehr den Charakter einer grünen Oase der Ruhe annehmen kann.

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Ein altes Bild, noch ohne bunte Blumen. Inzwischen ist der Balkon nämlich permanent belagert und immer steht irgendwer im Bild. Der Andrang überrascht mich. Auf dem Stuhl sieht man einen Bilderrahmen stehen. Darin wachsen verschiedene Sukkulenten hinter Hasendraht, also auch eine Form von vertikaler Begrünung.

Auf der Rückwand des Balkons ist übrigens auch unser Kondomautomat angebracht. Inzwischen mit dem Namen „Samenspender“ versehen zieht er viel Aufmerksamkeit an, aber leider auch etwas Spott, denn es zeigt sich, er wurde nicht ganz so geliefert wie bestellt. Eigentlich sollte er mit Döschen bis Zigarettenschachtelgröße beladen werden können, aber es zeigt sich, dass diese Kisten zu groß wären. Sie rutschen nicht nach, also müssen wir leider ohne ihn starten und erst kleinere Schachteln bestellen. Aber dann kann auch diese Aktion in Betrieb gehen.

Und zum Abschluss ist mir jetzt auch noch eingefallen, dass ich euch unser Gewächshaus völlig unterschlagen habe. Aber davon erzähle ich euch vielleicht ein anderes mal…

4 Gedanken zu „StadtGartenSchau – Teil 6. – Immobilien

  1. Pingback: StadtGartenSchau – Teil 8. – Eröffnung | des Grafen Lesestunde

  2. Stella, oh, Stella

    Es wundert mich nicht, dass der Balkon so gut besucht ist. Er ist ein schöner Sitzplatz, besonders, wenn da jetzt auch noch Blumen blühen.
    Das vertikale Beet an eurem Haus würde mich interessieren, aber ich lese erst einmal die restlichen Beiträge, vielleicht ist da ja schon ein Bild davon.

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